Echoes Of Swing
BIX – A Tribute To Bix Beiderbecke
(ACT/edel)
Dieses Album ist ein noch nie dagewesener Feldversuch. Wenn bislang jemand seinem Vorbild mit einer Hommage huldigte, dann vermied er es, den eigenen Interpretationen auch noch das Original gegenüberzustellen. Aber Echoes of Swing wissen genau, was sie tun. Im Falle des Kornettisten und Pianisten Leon „Bix“ Beiderbecke ging es Bernd Lhotzky, Chris Hopkins, Colin T. Dawson und Oliver Mewes vor allem darum, dessen Einzigartigkeit hervorzuheben: Er war der erste „coole“ Jazzmusiker überhaupt. Ein Antipode zu all den Hotblowern der 1920er wie Louis Armstrong und King Oliver, prägend für Miles Davis oder Chet Baker. Die „Echoes“, unterstützt von Pete York, Émile Parisien und Mulo Francel, erinnern mit ihrer sophisticaten, exakten und dennoch leichten Spielart an die besondere Ästhetik, die grandiose Improvisationskunst und das extrem moderne Harmonieverständnis des Genies, das viel zu früh mit 28 Jahren starb. Dass der echte Bix Beiderbecke und seine Gang danach auf einer zweiten CD in restaurierten Monoaufnahmen von 1927 wie ein Eisbrecher für überkommene Swing-Vorurteile wirken, ist das eigentliche Verdienst der erfolgreichsten Erneuerungscombo des traditionellen Jazz.