Eivind Aarset
I.E.
(Jazzland/edel)
Ursprünglich kommt der norwegische Gitarrist vom Heavy Metal, wechselte dann mit seinem unverwechselbaren Sound aber zu New-Jazzern wie Nils Petter Molvær oder Bugge Wesseltoft. Doch Aarset hat immer schon keine Berührungsängste vor Ambient, Post-Rock, Drum&Bass und Noise, was er eindringlich auf “ I.E.“ vorführt. Hier zeigt er sich frei von jeglichem Zwang, einen Stil zu bedienen. Also verwischt er nicht nur die Grenzen zwischen den Genres, sondern löst mit dem Sonic Codex Quartet und einer Reihe weiterer Musiker (etwa Jan Bang, Helge Sunde, Norwegian Wind Ensemble) so ganz nebenbei auch noch die Funktionen von Leader und Sidemen auf, ohne die dominierende, dabei aber nie übertönende Kraft seiner Gitarre zu vernachlässigen. Von fast linearen Klangflächen, die auch mal an die musikalischen Gesten der Vorgängerplatte „Dream Logic“ erinnern, wird Neuland betreten. Heraus kommt keine Musik für zwischendurch, vielmehr ein genial strukturierter Instrumentalsound voller Klangfarben, der einen auch körperlich packt.