Eliane Elias
Made In Brazil
(Concord/Universal)
Was Diana kann, denkt sich Eliane, kann ich schon lange. Sie sucht sich einen Himmel voller Geigen, Lieder voller anschmiegsamer Melodien und fertig ist „Made In Brazil“, ein weiteres überflüssiges Album auf dem großen Stapel der Post-Jobim-Aufnahmen. Natürlich hat sich damals auch der alte Meister etwa für „Terra Brasilis“ ein Orchester geleistet, nur hat ihm eben ein Ogermann als Arrangeur oder auch ein Oscar Castro-Neves als Gitarrist sekundiert und er selbst säuselte mit charmanter Stimme dazu, hart an der Geschmacksgrenze, jedoch das Original. Wenn Eliane Elias Ähnliches 35 Jahre später versucht, dann ist das trotz aller familiärer Verwurzelung eine müde Reminiszenz an die große Ära der Wohlfühl-Bossa-Nova. Da sie dem Idiom neben routiniertem Handwerk außerdem keinen interpretatorischen Biss, musikalischen Witz, überhaupt keine tragende oder auch relativierende Idee außer der angedeuteten Verbeugung vor der Größe einer Popkultur hinzufügt, klingt „Made In Brazil“ vor allem harmlos. Schade ist es nur um Bassist und Ehemann Marc Johnson, der mal wieder den Rhythmusknecht der Gattin abgibt, statt sein Ding zu machen.