Elifantree
Hachi
(Eclipse/Galileo MC)
Kurz bevor Corona unser aller Leben auf den Kopf stellte, gingen die zwei Finnen Anni Elif und Pauli Lyytinen noch auf Reisen, besuchten acht Länder (alle skandinavischen, England, die Schweiz, Frankreich und Japan), um mit dortigen Perkussionisten an ungewohnten Orten wie einem Mausoleum, einem Wasserspeicher oder einer U-Bahn Improvisationen aufzunehmen. Die Unterschiedlichkeit der Gastmusiker und Aufnahmeorte spiegelt sich in dieser sehr abwechslungsreichen Musik wider. Dabei gelang es Elifantree, aus dem Material der jeweiligen Partner, also deren handgespielter Percussion und Lyytinens Saxofonmelodien oder atmosphärischer Elektronik und Elifs Stimme plus gelegentlicher Vogelstimmen und Naturgeräusche, eine ergreifend warme, grandiose Soundlandschaft zu collagieren, ohne dabei in gefällige Ambient-Klischees abzudriften. Vielmehr teilt sich „Hachi“ (Japanisch für „acht“) mit seiner Komplexität, in der Ahnungen von Jazz, Rock, World oder auch Techno durchschimmern, davon aber nicht beherrscht werden, als absolut verständliche Neuschöpfung mit.