Elisabeth Lohninger

Songs Of Love And Destruction

(Lofish Music/Cargo)

Elisabeth Lohninger - Songs Of Love And DestructionWenn eine unbekannte Vokalistin, noch dazu aus Österreich, auf der Besetzungsliste ihrer neuen CD mit Namen wie Bruce Barth, Donny McCaslin oder Ingrid Jensen aufwarten kann, dann verdient sie allein schon deshalb Beachtung. Denn die Stars, die Elisabeth Lohninger auf „Songs Of Love And Destruction“ um sich schart, lassen sich nicht einfach per Mausklick buchen. Doch jeder von ihnen weiß um die Qualitäten dieser Frau, die seit 1998 in New York lebt und sich früher hinter den Pseudonymen Tera, Perfect Roommates (mit dem Pianisten Axel Fischbacher) und Trionada versteckte. Denn ehrlicher, aufrichtiger und transparenter agiert derzeit kaum eine andere Sängerin im Big Apple. Mit ihrer warmen Altstimme transportiert die Chanteuse aus der Alpenrepublik keine leeren Worthülsen, sondern ausschließlich Inhalte. Ihr erklärtes Ziel: immer und überall zum Kern eines Liedes vordringen. Dabei geht es um entblößende Intimität, die Angst vor dem Ende des Glücks, die zitternde Vorahnung in K.D. Langs „Save Me“, die zerfleischenden Selbstzweifel in Joni Mitchells „River“, die dunkle Einsamkeit in „Alone Together“ oder die fragile Vorfreude im Beatles-Klassiker „Here There And Everywhere“. Minimale Verzierung, maximale Subtilität. Eine Vielzahl von guten Gründen, um es Barth und Co. gleichzutun und umgehend dem Elisabeth-Lohninger-Fanclub beizutreten.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 87

Veröffentlicht am unter Reviews

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