Enrico Rava / Joe Lovano
Roma
(ECM/Universal)
Altmeister Enrico Rava und Joe Lovano, dazu ein erstklassiges Team mit dem italienischen Pianisten Giovanni Guidi, dem Bassisten Dezron Douglas und dem Schlagzeuger Gerald Cleaver: eine perfekte italienisch-US-amerikanische Verbrüderung in Sachen Jazz. Im Mittelpunkt stehen dabei Rava und Lovano, zwei mit allen Wassern des Jazz der letzten Jahrzehnte gewaschene Melomanen, die einander bei dem Konzert, das sie im vergangenen November in Rom gaben, anstacheln, anheizen und ein Feuer entfachen, wie es sein soll. Rava, der bei diesem Konzert nur sein Flügelhorn dabeihatte, ist dabei derjenige, der die Grenzen des Tonalen weiter dehnt, während Lovano mit dem Tenorsaxofon und dem Tarogato, einem hölzernen Vetter des Saxofons, seine weich fließenden Linien entwickelt. Es ist eine Freude zu hören, wie sich die beiden umgarnen, wie der eine Motive aus dem Spiel des anderen aufgreift, kommentiert, weiterspinnt. Großer Jazz.