Erkin Cavus & Reentko Dirks
Ütopya
(Traumton/Indigo)
Wer die Gitarre vornehmlich als besinnliches Zupfinstrument betrachtet, sollte diesem Duo mal zuhören. Schon das Vorgängeralbum „Istanbul 1900″ war eine nostalgische Zeitreise und ein kleiner Geniestreich, „Ütopya“ ist fast noch besser. Diesmal blicken Cavus und Dirks in die Zukunft Istanbuls. Cavus hat Istanbul verlassen und lebt in Dresden, denn die Entwicklung am Bosporus tut ihm weh – in ihrer Musik kreieren die beiden Gitarristen einen positiven Gegenentwurf. In 30 Jahren soll sich Istanbul in eine grüne Metropole mit Stadtwäldern und öffentlichen Gärten verwandelt haben, hoffen die Musiker. Der Pianist Clemens Christian Pötzsch und der Sounddesigner Demian Kappenstein ergänzen diesmal die wie üblich spektakulär feingliedrigen Gitarrenklänge, Produzent Mohi Buschendorf hat für einen herrlich transparenten Klang gesorgt. Wenn es also in diesem Jahr eine akustische Gitarrenplatte sein soll, dann diese hier.