Eva Kruse
New Legend
(Prophone/Naxos)
Dass Oregon so einmalig klangen, lag auch an Paul McCandless und seiner Oboe. Die deutsche Bassistin Eva Kruse, die in Schweden eine neue Heimat gefunden hat, hat in ihrem Quintett mit Tjadina Wake-Walker ebenfalls dieses Instrument an Bord. Und irgendwie passt die immer ein wenig vornehm klingende Oboe wie die Faust aufs Auge zu Kruses feinsinniger und stets ein wenig melancholisch klingender Musik. Im zehn Minuten langen Titelstück bleibt natürlich auch viel Platz für ein fabelhaftes Basssolo, am Schlagzeug sitzt mit Eric Schaefer der alte Mitstreiter aus den Tagen mit Michael Wollny. Das dichte Zusammenspiel hat die Band durch viele gemeinsame Konzerte zur Perfektion gebracht, die Interaktion der fünf Musiker wirkt immer ganz selbstverständlich. Schwedische Folklore gehört dabei genauso zu Kruses Inspirationen wie der alte französische Kanon „Der Hahn ist tot.“ Als Bandleaderin weiß die Bassistin: In der Ruhe liegt die Kraft.