Der Kölner Saxofonist und Flötist Fabian Dudek ist kein Mann für Schnellschüsse. Er lässt sich gern Zeit. Auch auf seinem neuen Album „Distant Skies, We Dream“ nimmt er lange Anläufe, bevor sich seine Themen und Motive konkretisieren. Nach seinem komplexen Doppelalbum „Protecting A Picture That’s Fading“ aus dem letzten Jahr ist sein neues Programm etwas greifbarer. Die intellektuelle Nachdenklichkeit des Vorgängers ist geblieben, transformiert sich aber meist ins Gegenteil. Dudek, Tastenmann Felix Hauptmann, Bassist David Helm und Drummer Fabian Arends nehmen die Hörer mit auf verschlungene Höhenpfade, die oft verhalten beginnen und in Gipfelstürmen von entfesselter Intensität enden. Diese Metamorphosen zwischen zwei höchst gegensätzlichen Dichtegraden kommen ohne jegliche Brüche aus. Dudek folgt einer ureigenen Logik, die sich beim Hören sofort erschließt. Seine Konvulsionen wirken wie Gewitter, die man aus der Ferne heranziehen und nach heftigsten Ausbrüchen auch wieder zum Horizont entschwinden sieht.