Florian Hoefner Quartet
Luminosity
(Origin Records/in-akustik)
Abgeschiedenheit muss sich nicht immer in meditativen Klängen manifestieren, manchmal dient sie einfach nur der Konzentration. Seit der deutsche Pianist Florian Hoefner dem hektischen New York den Rücken kehrte und in Neufundland lebt, lässt er sich bestenfalls von der wilden Schönheit der Natur ablenken. Sein neues Album beginnt zwar mit einer tief gehenden Ballade, doch hat die Abkehr vom Trubel beim Komponieren nicht nur elegische lyrische Schleicher hervorgebracht. Viele von Hoefners neuen Stücken – maßgeschneidert für sich selbst, den grandiosen kanadischen Saxofonisten Seamus Blake, den Bassisten Sam Anning und den österreichischen Schlagzeuger Peter Kronreif – sind bewegt, fast ausgelassen tänzelnd. Obwohl jeder hier solistisch ausgiebig zu seinem Recht kommt, ist das Album „Luminosity“ beste Gruppenmusik, die weit über das übliche Thema-Chorus-Thema-Level hinausgeht, das gleich instrumentierte Besetzungen häufig abliefern. In den sauber durchdachten und mit reinem Herzen gefühlten Stücken entstehen schöne Stimmungsbilder, die selbst in Uptempi beim Zuhörer Sehnsüchte auslösen können.