Florian Pellissier Quintet
Cap De Bonne Espérance
(Heavenly Sweetness/Broken Silence)
„The Hipster“ heißt eines der Stücke auf der dritten Platte des Pariser Pianisten Florian Pellissier. Und genauso klingen auch die ersten drei Nummern des Albums: nach mit Craftbeerschaum befeuchteten Vollbärten, die sich sanft zu Retro-Blue-Note-Klängen à la Herbie Hancock oder Horace Silver wiegen. Dann aber schlägt Pellissier mit seinem französisch-israelischen Quintett plötzlich einen ganz anderen Weg ein: Ab der impressionistischen Ballade „Almeria“ verwandelt sich die Scheibe in eine hypnotische Minimal-Jazz-Angelegenheit, die sich mal nach „Red Clay“ in äußerster Zeitlupe („Yasmine“), mal wie John Cage zu Besuch in Afrika („La Forêt Des Biches Bleues“) anhört. Ein surrealer Traum, aus dem der Hipster erst erwacht, wenn Leron Thomas mit tiefer Schwerenöter-Stimme zum Abschluss „What A Difference A Day Makes“ raunt.