Fraser Anderson
Little Glass Box
(Membran/Membran)
Eigentlich konnte man darauf warten. Denn irgendwann musste einer kommen, der den immer dröger werdenden Jack Johnson beerbt und bei dieser Gelegenheit gleich noch ein wenig weiter geht. Nun lebt Fraser Anderson nicht an der großen Welle, dafür als gebürtiger Schotte in Südfrankreich und hat auf diese Weise offenbar auch eine Ader für die passende Mischung aus in diesem Fall mediterraner Leichtigkeit und nordeuropäischer Melancholie. „Little Glass Box“ ist einerseits ein soul-folkiges Cabrio-Album für die unbeschwerten Tage im Jahr, hat darüber hinaus aber die nötige Prise Introspektion und Unmittelbarkeit, um nicht als oberflächlich durchzugehen. Freunde wie der Jeff-Beck-Kollege und Rhodes-Spezialist Max Middleton oder Sades Schlagzeuger Martin Ditcham helfen Anderson, der seinerseits ebenso lässig singt wie Gitarre spielt und vor allem die Stücke geschrieben hat. Die Mischung aus inspirierten Songs und entspannter Präsentation macht es aus und so muss Anderson aufpassen, dass er mit diesem Album, das er bislang nur bei seinen sporadischen Konzerten verkaufte, nicht aus Versehen berühmt wird.