Fred Hersch & Esperanza Spalding

Alive At The Village Vanguard

(Palmetto/Broken Silence)

Fred Hersch & Esperanza Spalding – Alive At The Village Vanguard (Cover)Da hatten zwei offenbar eine Menge Spaß. Und so etwas passiert eben nur, wenn keiner sich oder anderen beweisen muss, wie toll und einzigartig er denn ist. Esperanza Spalding und Fred Hersch gehören – obwohl aus unterschiedlichen Generationen stammend – zum Hochadel des Jazz im 21. Jahrhundert. Dass sich die Vokalistin, die diesmal gänzlich auf ihren Bass verzichtet, und der Pianist aber tatsächlich auf ein eher launiges, denn intimes Duo im New Yorker Village Vanguard einlassen konnten, gehört dennoch zu den Ausnahmen des Business. Diese hier funktioniert vor allem deshalb, weil beiden mit kleinsten Mitteln – sprich Standards wie „But Not For Me“, „Little Suede Shoes“ oder dem hinreißenden „Girl Talk“ – famoses Entertainment auf höchstem Niveau gelingt. Esperanza singt herrlich entspannt, wenn auch nicht immer sauber phrasierend, kokettiert mit dem Publikum oder scattet famos in „Evidence“, während Fred darunter seine charakteristischen Linien voller lyrischer Grandezza oder avantgardistischer Chuzpe legt. Und ganz nebenbei: Es ist eine perfekte Live-Aufnahme, bei der man die knisternde Vitalität des Raumes spüren kann. Interplay at its best!

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 147

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025