Fredy Studer

Now's The Time – Solo Drums

(Everest/Broken Silence)

Fredy Studer – Now's The Time – Solo Drums (Cover)Jetzt hat es auch Fredy Studer getan: ein Werk allein mit seinen Fertigkeiten am Schlagzeug zu veröffentlichen. Wie bei anderen Kollegen, die es aus dem Off ins Spotlight drängt, erfordert dies Mut, Selbstbewusstsein und einen weiten kreativen Horizont. Über all diese Eigenschaften verfügt die Schweizer Drum-Ikone, die im Juni ihren 70. Geburtstag feiern konnte, sich das kunstfertige Spiel mit Trommeln und Becken autodidaktisch aneignete und an über 100 Einspielungen mitwirkte. Natürlich zeigt Studer in den 14 Stücken, deren Titel man durchaus wörtlich nehmen darf („Noisy Groove“, „Circle Stomp“, „Risky Edge“), was er kann. Dies geschieht allerdings so uneitel, so kunstfertig und beseelt wie nur möglich, ohne Overdubs und elektronische Effekte. Es ist ein Statement, das durchaus als Lebenswerk zu verstehen ist. Selbst prominente Drum-Freunde aus unterschiedlichsten Lagern wie Jack DeJohnette, Vinnie Colaiuta, Jim Keltner und Paul Lovens rühmen die Musikalität des vielseitigen Mannes aus Luzern im 250-seitigen Buch der opulenten Jubiläumsbox. Wer wissen will, warum, der braucht sich nur das über zwölfminütige Titelthema – ein echtes Opus für Schlagwerk – reinzuziehen. Now’s the time for Fredy Studer: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 125

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025