Garage A Trois
Calm Down Cologne
(Royal Potato Family/royalpotatofamily.bandcamp.com)
Wenn sich Gitarrist Charlie Hunter, Saxofonist Skerik und Drummer Stanton Moore alle paar Jahre unter dem Logo Garage A Trois treffen, verspricht das ein heftiger und kurzweiliger Spaß zu werden. Diese Art Trash-Jazz erinnert an die frühen 1990er-Jahre und wirkt heute fast wie ein Relikt. Entgegen dem Albumtitel „Calm Down Cologne“ ist diese Mischung aus Funk, Rock und Power-Jazz alles andere als beruhigend. Das Trio steckt voller Energie und hält sich in keiner Weise zurück. Ein derartiges Powerakkord-Stakkato hat man Hunter selten spielen hören, zumal er ja auch noch die Basslinie liefert. Seine Läufe sind rasant, Skeriks aberwitzige Saxofonfiguren nehmen oftmals die Funktion einer zweiten Gitarre ein, und Moores Drum-Grooves treiben das Ganze stoisch voran. An catchigen Melodien, die an John Berry oder Henry Mancini erinnern, herrscht kein Mangel. Schade nur, dass dieses wunderbar kraftstrotzende Spektakel schon nach 35 Minuten vorüber ist. Zehn Minuten Nachschlag hätten schon noch gepasst.