Geijtenbeek / Pol / De Bruijn
In Between
(Challenge/Bertus)
Der niederländische Pianist Jan Geijtenbeek ist ein gnadenloser Romantiker. In seinem Trio mit dem Bassisten Thomas Pol und dem Schlagzeuger Niek de Bruijn hört man keinen einzigen Missklang, keine Dissonanz, nichts, was irgendwie krumm im Ohr liegen könnte, ja selbst der geringste Anklang von melancholischen Stimmungskillern fehlt. Den Grund dafür liefert der 35-Jährige selbst im Booklet. Er und seine Frau zogen 2019 nach Cambridge und genossen dort neben einem Minimum an Arbeit das Leben in vollen Zügen: Bagel-Frühstück, Austernessen, herrliche Weine, Fahrradtouren, laue Sommerabende. Es muss eine schöne Zeit gewesen sein, jedenfalls inspirierte sie Geijtenbeek zu einem Rucksack voll mit 13 kompositorischen Antidepressiva, und „In Between“ ist eine schöne Platte eines wirklich ordentlichen Trios. Jedes Stück lässt einen teilhaben an dieser positiven Phase, was auch Titel wie „Happy Song“ oder „A Sunny Day In Cambridge“ zum Ausdruck bringen. Aber selbst wer nicht zum Miesepetertum neigt, dem wird es irgendwann zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Der Alltag ist anders, selbst in der Musik.