Genzo Okabe
Disoriental
(Challenge/in-akustik)
In Italien hat er Saxofon studiert, doch dann ist der junge japanische Saxofonist Genzo Okabe in den Niederlanden gelandet, wo er sein Quartett Okabe Family zusammengestellt hat. „Disoriental“ ist bereits sein drittes Album, aber das erste, auf dem er ausschließlich eigene Stücke spielt. Und die haben es in sich. Okabe liebt nämlich nicht nur komplexe und komplizierte Rhythmen wie in „Stepped On The Sheet“, die vor allem seinem Schlagzeuger Francesco de Rubeis alles abverlangen, er benutzt in seiner Musik auch gerne eine pentatonische Skala, die es nur in der japanischen Musik gibt. Das verleiht den acht Songs immer mal wieder einen leicht schrägen bis exotischen Anstrich. Aber der Jazz kann auch diese Einflüsse rückstandslos verdauen, das macht er schließlich schon seit 100 Jahren. Vor allem aber hat Okabes Ton auf dem Altsax eine Dringlichkeit, die „Disoriental“ zu einem echten Muntermacher werden lässt.