Georg Ruby
Piano Solo – Windmills
(JazzHausMusik/www.jazzhausmusik.de)
Georg Ruby hätte sein zweites unbegleitetes Klaviersolo-Album auch „Metalog“ nennen können: Vier diesen kurzen, frei improvisierten Fantasien hat der Kölner Pianist zwischen die insgesamt elf Solopiecen von „Piano Solo – Windmills“ gestreut. Wer Ruby kennt, der weiß, dass dies nicht willkürlich geschehen ist. Mit seinen „Metalogen“ legt er Fährten aus, um einerseits unter die Oberfläche des restlichen Repertoires schauen zu lassen, andererseits weitere, übergeordnete Verständnisebenen aufzuziehen. Das erscheint insofern notwendig, denn neben seinen sogenannten Strukturkompositionen finden sich zudem auch noch drei Jazzstandards: „There Is No Greater Love“, „Lonely Woman“ und „The Windmills Of Your Mind“. So folgt zum Beispiel dem gleichsam einen Binnenpart eröffnenden „Metalog 7″ mit seiner hellen, durch das Präparieren der Saiten des Flügels klanglich leicht verfremdeten Harmonik erst „Riff 3″ mit seinem sperrig kantigen Thema, bevor Ruby eine beinahe leise Akkordimprovisation über den sachte rhythmisierten Grundton von Ornette Colemans „Lonely Woman“ spielt.