Gerwin Eisenhauer Booom
Music From Videogames
(enja/Soulfood)
In diesem Frühjahr wird das Stapelspiel Tetris 30 Jahre alt, in seiner Version für Gameboy feiert es das erste Vierteljahrhundert. Da denkt manch einer zurück an die vielen Stunden, Tage, Wochen, die die Archaik der Computerspiel-Ära das Leben begleitete – und hat sie vor allem sofort wieder im Ohr, diese albernen, schrecklichen Dudelmelodien, die die Games begleiteten. Der Regensburger Schlagzeuger Gerwin Eisenhauer hat daraus den Schluss gezogen, Vergangenheitsbewältigung zu wagen und die Melodien kurzerhand neu zu vertonen. An seiner Seite: der Trio-Elf-Kollege Walter Lang am Klavier, der Gitarrist Graeme Stephens und der Bassist Uli Zrenner-Wolkenstein. Im Repertoire: Tetris, Super Mario, Pokemon, PacMan, Zelda und weitere Verdächtige. Das Resultat: stellenweise überraschend, wenn etwa „Doom 64″ zur pathetischen Fusion-Nummer gerät oder der Sound von Tetris sich nach russischer Volksliedmanier auflöst. Und doch muss ein wenig Sentimentalität mitgespielt haben, denn die Stücke ganz zu zerlegen, wagt das Team um Eisenhauer nicht. Stattdessen wird die „Music For Videogames“ gespielt, als sei sie salonfähig. Wahrscheinlich ist sie das längst, nur hat es sich noch nicht herumgesprochen.