Girls In Airports

Live

(Edition Records/Membran)

Girls In Airports – Live (Cover)Promoter sind freigiebig mit Superlativen. Im Fall von Girls In Airports liest man „Danish Supergroup“ im Beipackzettel und fragt sich, worauf denn dieses Etikett aufbaut. Denn musikalisch ist das Quintett um die Saxofonisten Martin Stender und Lars Greve eher im Mittelfeld zu finden. Die Kompositionen verzichten zumeist auf verwirrende Strukturen, die Dramaturgie der Songs hat über die Albumlänge hinweg wenig Abwechslung zu bieten, die improvisierende Gestaltungskraft vertraut auf expressive Effekte, die Einwürfe des Keyboarders Mathias Holm grenzen stellenweise an harmonische Banalität. Im vergangenen Frühjahr in Hamburg, Dresden und Berlin aufgenommen und zu einem Live-Album kombiniert, präsentieren sich Girls In Airports als stilistisch unentschlossene Band, der die Vehemenz des Indie-Rocks fehlt, ohne dass diese Lücke durch jazzende Frische aufgefüllt würde. Etwas wenig für eine Supergroup.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 121

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025