Gretchen Parlato

The Lost And Found

(ObliqSound/Soulfood)

Gretchen Parlato - The Lost And FoundDie ästhetischen Regeln der Gretchen Parlato haben ihr 2009er-Album „In A Dream“ unter die bestverkauften Platten des Jazz katapultiert und mit ihrer tastenden, wispernden, verhalten swingenden Stimme bastelt sie nun konsequent weiter an ihrem scheinbar zerbrechlichen musikalischen Kosmos. Wenn sie, wie bereits gehabt, mit Wayne Shorters „Juju“ im gepflegten Jazz-Combo-Outfit flirtet, den weißen Soul von Simply Red mit laszivem Hauch interpretiert und bei „Alô, Alô“ genau den richtigen Touch Brasilien trifft, dann liegen ihr die Hörer wieder massenweise zu Füßen. Weitere Klassiker wie Bill Evans‘ „Blue In Green“ oder gar Mary J. Bliges „All That I Can Say“, das Parlato mit lässigem R&B-Kick einfährt, stehen in einer Reihe mit eigenen Songs wie dem impressionistischen „Winter Wind“ etwa. Überflüssig allerdings ist der Remix von „In A Dream“, offensichtlich eine Konzession an Lounge-Fans.

Text
Werner Griff
, Jazz thing 89

Veröffentlicht am unter Reviews

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