Harold Mabern
Afro Blue
(Smoke Session Records/Harmonia Mundi)
Biografische Stationen: 1936 in Memphis geboren, 1959 Umzug nach New York, wo Harold Mabern seitdem lebt. Zeit seiner Karriere stand der Pianist nie im gleißenden Rampenlicht. „The Mabe“, wie man ihn auch nennt, ist kein nach vorne preschender Virtuose, sondern ein sensibel begleitender Stilist, der sich tief in der Geschichte des Jazz verwurzelt, ohne den Blick auf das Hier und Heute der zeitgenössischen Musik zu verlieren. Deshalb ist „Afro Blue“ ein geradezu typisches Mabern-Album. Natürlich strahlen die Namen der teils weitaus berühmteren Sängerinnen und Sänger vorne auf dem Cover, wie etwa Norah Jones und Jane Monheit, Kurt Elling und Gregory Porter. Doch Maberns Quartett, das sich durch ein Repertoire aus Liedern des „Great American Songbook“, Originals und Popsongs spielt, bereitet diesen den Boden, auf dem sie tatsächlich zu glänzen wissen: mit einem untrüglichen Gespür für einen kickenden, sinnlichen Swing und einer nonchalanten Zurückhaltung in der Begleitung.