Henri Texier
Sky Dancer
(Label Bleu/Broken Silence)
Mein Gott, was ist dieser alte Henri Texier noch immer für ein begnadeter Geschichtenerzähler. Er bleibt nach wie vor einer der wenigen, bei denen nicht einmal ein Basssolo langweilig wird. An seinem Sextett blüht sogar Nguyên Lê zu einem leidenschaftlichen Kameramann auf dem Sechssaiter auf. Diesmal haben es Texier die Indianer angetan. Doch er tanzt weder mit dem Wolf, noch fällt er auf abgestandene Westernklischees herein. Er malt seine eigene Prärie. Vielleicht fällt es anfangs ein wenig schwer, seine Klangbilder mit Dakota, Navajo und Komantsche zu verbinden. Doch wenn man erst einmal mit Texier in dessen Ebene reitet, stellen sich die Images von Büffeln und Tipis früher oder später ganz von selbst ein. Seine Erzählungen sind subtil und verraten trotzdem noch die Indianer-Faszination eines kleinen Jungen, wenn auch ohne jeden Anflug von Sentimentalität. Da ist nichts Wertendes, Verklärendes oder Anklagendes, es ist die pure Lust am Formulieren, die jede Sekunde dieser CD zum Vergnügen macht.