Herbert
Musca
(Accidental Records/accidentalrecords.bandcamp.com)
Stop! Pause! Innehalten! Zurückziehen! Besinnen! Den Imperativ der Coronazeit muss auch Matthew Herbert wahrgenommen und befolgt haben. „Musca“, das aktuelle Album, passt jedenfalls nahtlos in die Reihe. Herbert, bekannt als ein sehr experimentierfreudiger Klangmonteur mit Zug zum Großformatigen, gelegentlich Gigantomanischen, hat sich in der Zeit der Pandemie zurückgezogen aufs Land, grün und britisch, in sein Komponierstüblein, und schwelgt in den Reminiszenzen an die Ausgangssituation seines musikalischen Schaffens vor gut 20 Jahren. Allein mit seinem Computer hat er eine Reihe von recht gut gelaunten House-Tracks entworfen, von denen 14 schließlich auf „Musca“ landeten, verlässlich animierte Klanggewebe, in denen er Sounds seines ländlichen Asyls einflocht, als wären sie goldene Zierfäden in einem edlen Teppich. Angenehm und relaxt, eigentlich. Vielleicht sollte man es mit einem Tässchen Tee kombinieren.