Holly Cole
Holly
(T&M/Indigo)
Auf dem internationalen CD-Markt ist es ruhig geworden um die kanadische Sängerin. Einst in den 1990ern sorgte ihr lakonischer Stil für viel zeitgeistige Frische. Holly Cole sang ungewohnte Standards auf ungewohnte Weise und ließ sich dabei ungewohnt sparsam begleiten. Immer wieder überraschte sie auch mit frechen Jazz-Adaptionen illusionsloser Popsongs von Tom Waits, Randy Newman, Paul Simon oder Lyle Lovett. Auf dem neuen Album der inzwischen 55-Jährigen ist ein Titel von Mose Allison noch die größte Überraschung im Standardrepertoire. Das Unangepasste und Direkte aber, das hat sie tatsächlich noch immer in ihrer Stimme. Cole kann leise und verletztlich, aber auch herausfordernd und eigensinnig singen. Sie beherrscht die kleinen Schräglagen und Brechungen, die die Emotionen eines Textes erst glaubhaft machen. Ihre Mitkämpfer David Piltch (Bass) und Aaron Davis (Piano) sind noch immer dabei, außerdem gibt es namhafte Mitstreiter wie Ed Cherry, Larry Goldings, Wycliffe Gordon, Scott Robinson und Ben Street. Schön, dass die Kanadierin zurück ist! Holly, we missed you!