Hübsch Acht
Metal In Wonderland
(Unit/Harmonia Mundi)
Hier schreibt der Ignorant. Aber Hand aufs Herz: Wer braucht ein Programm wie „Metal In Wonderland“ auf Tonträger? Live, klar, ist das der Hammer, was der Tubist Carl Ludwig Hübsch für ein mit Kollegen wie Saxofonist Matthias Schubert und Schlagzeuger Christian Lillinger prominent besetztes Oktett geschrieben hat – eine Woge der akustischen Wucht, ein Laboratorium der Klänge und Geräusche, eine Spielwiese der kollektiven, tendenziell freien Expressivität. Als CD aber verliert das in Mannheim und Köln aufgenommene Programm seinen Zusammenhalt. Es fehlt der energetische Zusammenhang der miterlebten Performance, der dieser Art Musik an der Grenze von zeitgenössischer Komposition und offener Gestaltung Unmittelbarkeit verleiht. Wahrscheinlich wäre „Metal In Wonderland“ in gefilmter Umsetzung, womöglich mit zusätzlichen visuellen Elementen, eine ausgezeichnete, wild energische DVD. So aber bleibt die Musik in ihrer Anmutung hermetisch.