Ida Sand
Young At Heart
(ACT/edel)
Manche Songs sind sosehr mit ihrem Schöpfer verbunden, dass man sich fragt, ob sie auch funktionieren, wenn ein Fremder sich ihrer annimmt. Ähnlich wie Rebekka Bakken, die sich neulich über Tom Waits hermachte, traute sich die schwedische Sängerin und Pianistin Ida Sand an Material heran, das von einer echten Type stammt – von Neil Young. Nun hat die elegant-warme, Jazz- und Gospel-geschulte Soul-Stimme der schönen Skandinavierin wenig mit dem näselnd-nöligen Organ des Originals zu tun, wenig mit seiner rauen, ungeschönten Art, seine Songs zu zelebrieren. In manchen Nummern, wie etwa ‚Old Man‘, stört das hier auch nicht weiter. Nur ist das meiste Material dann doch so sanft, so geglättet, so harmlos aufbereitet, dass die Stücke von irgendwem stammen könnten und nicht unbedingt von dem legendären kanadischen Singer-Songwriter. Das ‚Konzept‘-Album ‚Young At Heart‘ ist wirklich ganz nett anzuhören, lässt aber die Magie vermissen, die den Originalen innewohnt. Obwohl ich echt kein Fan von Neil Young bin, habe ich ihn mir herbeigesehnt.