Ilhan Ersahin
Solar Plexus (Istanbul Sessions)
(O-Tone Music/edel)
Ilhan Ersahin ist ein konsequenter Kosmopolit. Als der in New York lebende, in Schweden geborene und aus der Türkei stammende Saxofonist 2011 die „Istanbul Sessions“ vorstellte, da war von einer vibrierenden Metropole am Bosporus die Rede, in der fortwährend interkulturell Neues entstehe. Die Zeiten ändern sich. Gerade deswegen hat Ersahin das Projekt reanimiert, um ein Zeichen für stilistische und ideologische Freiheit zu setzen. Auf Initiative des Mannes, der nicht nur als Musiker, sondern auch als Produzent, Clubbesitzer, Jazz-Festivalorganisator und Labelchef Spuren hinterlässt, kamen so unterschiedliche Kollegen wie Erik Truffaz, Dave Harrington, Nils Petter Molvær, Ibrahim Maalouf, Mauro Refosco, Brandon Lewis, Arto Tuncboyaciyan und Kenny Wollesen ins Studio. Und wie so oft stellt sich bei Ersahin die Frage: Ist das noch Jazz? Oder eher Rock? Woher kommt der Sound? Die Titel sind von Streifen wie „2001″ oder „Blade Runner“ inspiriert. Alles ist frisch, knackig, filmisch und leicht spacig. Dazwischen tänzelt Ersahins Saxofon. Beachtlich!