Inma Galiot & La Rosa Negra
Tierra
(Unit Records/Harmonia Mundi)
Die spanische Bassistin Inma Galiot hat ihr Sextett mit Geige, Saxofon, Gitarre, Klavier und Schlagzeug recht üppig besetzt, aber was dabei herauskommt, ist von eher filigraner Natur. Galiot setzt auf vorsichtig voneinander abgesetzte Instrumentalparts und auf Melodien, die sich erst allmählich aus einem diffusen musikalischen Geschehen schälen wie zum Beispiel in „Palacio Quemado“ . Das hat oftmals einen fast schon ländlich folkloristischen Charme, kann aber auch in Jazz-Rock-Nähe geraten, wenn die Band aufdreht. In „Invisible Cinema“ sind mit Kastagnetten und Flamenco-ähnlichem Händeklatschen die Wurzeln der Bandleaderin deutlich zu erkennen. Ansonsten sind die Einflüsse von Galiot nicht so leicht zu identifizieren. Manchmal wird man an die pastoralen Klänge eines John Surman oder Kenny Wheeler erinnert, an anderen Stellen stehen vielleicht die kammermusikalischen Momente eines Chick Corea Pate, aber die Band hat eine so eigene musikalische Handschrift, dass man ihr viele Zuhörer wünscht.