Iro Haarla
Ante Lucem
(ECM/Universal)
Die finnische Harfenistin und Pianistin Iro Haarla (sie spielt beides auf dieser CD) hat sich vor vier Jahren an ein längeres Werk für Sinfonieorchester und Jazzquintett gewagt, das sich aus vier einzelnen Teilen zusammensetzt. Dabei ist es ihr gelungen, die beiden sehr verschiedenen Ensembles so miteinander zu verschränken, dass tatsächlich ein eigener Klang entsteht und nicht nur zwischen Quintett- und Orchester-Passagen gewechselt wird. Es ist eine weitgehend melancholische, ruhige Musik, was aber nicht heißt, dass turbulente Eruptionen, bei denen Pauken und schmetterndes Blech eine Rolle spielen, ausgeschlossen sind. Auf der anderen Seite des Klangspektrums steht ein wieselflinkes Bass-Solo von Ulf Krokfors in „…And The Darkness Has Not Overcome It …“. Die Natur ihrer Heimat und persönliche Erinnerungen haben Haarla inspiriert und zu einer Musik geführt, deren individuelle Klasse auch in großer Sinfonik nicht verloren geht.