Isabelle Bodenseh
Flowing Mind
(GLM/edel)
Die Kombination aus Flöte und einem klassischen Orgeltrio hat es zwar schon gegeben, aber sie ist relativ selten. Warum das so ist, bleibt rätselhaft, wenn man „Flowing Mind“ hört, auf dem Flötistin Isabelle Bodenseh genau dieses Line-up wagt. Mangelnde Lautstärke wird ihr niemand vorwerfen, denn in Up-Tempo-Stücken wie „ASAP“ oder „ConFluting“ geht es richtig zur Sache, Bodensehs Solo in „Molecular Cooking“ ist schlicht atemberaubend. Aber natürlich beherrscht sie auch die leisen Töne, etwa im beseelten „Sans Moi“. Organist Thomas Bauser, Gitarrist Lorenzo Petrocca und Schlagzeuger Lars Binder, der das elektrisierende „Dog Rose“ beigesteuert hat, sind jederzeit bereit, dem Affen Zucker zu geben, und legen ein konstant groovendes, oft mit Latineinflüssen versetztes Fundament, das viel Raum für Soli und beherztes Interplay bietet. Eine Platte wie ein Heizpilz in kalten Zeiten.