Ivo Neame
Zettalogue
(Ubuntu/Membran)
Auf der einen Seite ist es faszinierende Musik. Der britische Pianist Ivo Neame ist in der Lage, Abstraktion zwangsläufig klingen zu lassen. Die Stücke seines zehnten Albums unter eigenem Namen, „Zettalogue“, sind aufs Äußerste von motivischer Norm entfernte Reflexionen über das musikalisch Machbare. Neame, der Saxofonist George Crowley, der Bassist Tom Farmer und der Schlagzeuger James Maddren bleiben zwar einer Songform verpflichtet, die abgeschlossene und betitelte Segmente präsentiert. Sie bewegen sich innerhalb dieser Grenzen aber dynamisch kraftvoll und gestalterisch ausschweifend bis an die Ränder des üblicherweise strukturell Nachvollziehbaren. Das wiederum führt dazu, dass all die Reflexionen auf andere Klangkulturen, all die auch im Zusammenspiel der Beteiligten betörend virtuosen Passagen vor allem hyperaktiv wirken. Neames Weg ist der der Fülle. Er will viel, sehr viel … und das hört man.