Jaga Jazzist
Starfire
(Ninja Tune/Rough Trade)
Die Kult-Kapelle aus Norwegen hat ihren Sound deutlich gestrafft. Ob das daran liegt, dass Jaga-Jazzist-Mastermind Lars Horntverth vor drei Jahren nach Los Angeles gezogen ist? Jedenfalls klingen vor allem die Rhythmen der zurzeit achtköpfigen Band deutlich poppiger als früher. „Starfire“ ist das mittlerweile sechste Album von Jaga Jazzist, Liveplatten und kleinere Formate nicht mitgerechnet. Wer jetzt schnittige Songs erwartet, liegt trotzdem falsch. „Starfire“ besteht aus fünf längeren Epen, bei denen Horntveth ein Ideal aus Original und dessen gleichzeitigem Remix vorschwebte. Jedenfalls dominieren knarzige Synthesizer und sphärische Klänge das Album, ein Vibrafon, Flöten und lässig geschrummte, akustische Gitarren spielen allerdings auch eine Rolle. Paradoxerweise animiert die Musik von Jaga Jazzist jetzt zum Tanzen und eignet sich gleichzeitig als volle Dröhnung für diejenigen, die sich lieber in heimische Polsterlandschaften zurückziehen. Das könnte das Anzeichen für einen durchschlagenden Erfolg sein.