Jan Bang
Reading The Air
(Punkt Editions/Jazzland/edel)
Manchmal meint man David Sylvian zu hören, obwohl er gar nicht dabei ist. Meistens singt Jan Bang selbst, unterstützt von Kolleginnen wie Anneli Drecker oder Simin Tander. Außerdem gehören alte Bekannte wie der Trompeter Arve Henriksen oder der Gitarrist Eivind Aarset zum Team von „Reading The Air“, einem Songalbum dieses norwegischen Remix-Spezialisten und Szenenetzwerkers. Sie sind auch sonst oft dabei, wenn er etwa in Kristiansand zum Punkt Festival einlädt, das sich in zwei Jahrzehnten zum Treffpunkt des Electronic-Crossovers aus Sicht der improvisierenden Musik entwickelt hat. Die Texte stammen von Eric Honoré, Bangs Alter Ego im Studio und beim Konzipieren der Veranstaltungen. Zusammen ergibt das Kammerpop mit Jazzintarsien und nachdenklichen Lyrics, faszinierend fein im sphärischen Soundmix, fröhlich dunkel in der Stimmungslage. Und wie eigentlich immer bei Jan Bang durch und durch geschmackvoll in der Balance der elektronisch-musikalischen Mittel.