Jasper van't Hof
Œuvre
(Q-rious/edel)
Dieser Holländer verblüfft doch immer wieder. Jasper van’t Hof war einer der ersten Jazzpianisten, die die Nähe zur Rock-Musik suchten. Mit seiner Band Pili Pili frönt er nach wie vor fröhlich der afrikanisch gefärbten Weltmusik. Mit „Œuvre“ aber legt der so sympathische Musiker aus Enschede nun ein lupenreines, akustisches Jazzalbum in klassischer Quartettbesetzung vor. Mit dabei sind der österreichische Saxofonist Harry Sokal, der Schweizer Drummer Fredy Studer sowie der deutsche Bassist Stefan Neldner – eine Truppe, die präzise die Ideenvielfalt in den Kompositionen van’t Hofs umzusetzen versteht. Denn an subtil untergerührter Raffinesse fehlt es den Stücken nicht. Sie grooven und swingen nicht nur fein, sondern kontrastieren eine lyrische Saxofonlinie auch schon mal mit clusterartigen Piano-Akkorden, schlängeln sich durch vertrackte und doch schön fließende Rhythmik oder schwingen sich zu rasantem, freigeistigem Postbop auf. Dass dieses Quartett auch Balladen ziemlich gut drauf hat, man hätte es erahnen können bei soviel Musikverständnis unter der klugen Regie eines unermüdlichen Niederländers.