Jazzchor Freiburg
A Cappella
(Jazzhaus/in-akustik)
Während des vergangenen Jahrzehnts hat sich viel getan. Vocal-Groups, vormals als Liebhaberei belächelt, haben es in die Hitparaden geschafft, aus der Sparte wurde eine Szene mit eigenen Festivals und wiederum Nischen, die von Ensembles wie dem Jazzchor Freiburg besetzt werden können. In den 1990ern startete Bertrand Gröger dieses Projekt des Ensemblegesangs aus dem Geiste der Improvisation. Bislang mit Rhythmusgruppe unterwegs, wagen die Vokalisten nun das Experiment, sich unbegleitet der Musik von Swing bis Brasilien und Argentinien zu widmen. Hörbare Vorbilder von Singers Unlimited bis zu McFerrins Voicechestra werden in Details der Arrangements eingebaut, um etwas Beatboxing und durch Gäste wie Torun Eriksen oder Norbert Gottschalk ergänzt. Darüber hinaus aber gestalten Gröger und Klaus Frech durch die ausgewählten und eigenen Arrangements ein wiedererkennbares Profil, das vor allem auf die Kontraste der Strahlkraft weiblicher Stimmen und der männlichen Kontrapunktik setzt. Besonders dann, wenn Texturen, Schwebungen erarbeitet werden sollen, erweist sich der Jazzchor Freiburg als ungemein souverän. Swing hingegen ist nicht seine Stärke. Aber das macht auch nichts, schließlich bietet das Ensemble genügend Klangfarben, um sich daran zu berauschen.