Irgendwann stellt sich die Frage nach der Überraschungserwartung nicht mehr, weil es so ziemlich alles Musikalische schon in ähnlicher Form gegeben hat. Das wiederum befreit und ermöglicht es Komponisten wie dem Pianisten Jean-Marie Machado, Projekte wie „Cantos Brujos“ zu verwirklichen, die Kammer-Jazz, einen Hauch Ravel und Manuel de Falla, Rhythmen des Orients, etwas folkloristisch getönten Gesang, viel Pathos und fließende Improvisationen verknüpfen. Sein zwischen Streichern und Bläsern changierendes Großensemble Danzas vertont die suitenhaft gegliederten Zauberlieder mit cineastischer Expressivität. Man kann Bilder hören, imaginiert Klangzwischenwelten abseits der Genres, das Ganze exquisit im provençalischen Edelstudio festgehalten. Da wehen die 1990er ins Programm, stimmungsvoll und nostalgieverliebt.