Jeff Denson Quartet
Concentric Circles
(Ridgeway/Galileo MC)
Den Bass zu spielen, das genügt Jeff Denson nicht. Der 40-Jährige aus Virginia, der schon Joe Lovano oder Dave Douglas begleitet hat, eifert dem großen Charles Mingus nach, leitet eigene Bands und komponiert für sie. Nun hat Denson aus zweien seiner Formationen ein neues Quartett gebaut, dessen auffälligste Klangfacette der Bläser ist: Paul Hanson, der unbestrittene Meister des Jazzfagotts (!). Auch der Pianist Dan Zemelman und der Drummer Alan Hall spielen oberste Liga. Das muss aber auch sein, denn Denson macht es seinem Quartett wirklich nicht leicht. Der Bassist schreibt gerne ausladende, schwierige, ineinandergreifende Themen, verwendet ungewöhnliche Akkordwechsel, metrische Brüche, komplizierte Strophen mit Stolpersteinen darin. Rhythmisch geht die Post ab, aber strukturell gibt es manche sperrige Klippe, wo chromatische Schwindelgefühle drohen. Das sind spannende Experimente mit forcierter Ambition.