Jimi Tenor & Kabukabu

Mystery Of Aether

(Kindred Spirits/Al!ve)

Jimi Tenor & Kabukabu Mystery Of Aether (Cover)Die Nord-Süd-Achse Finnland–Berlin–Westafrika erweist sich auch bei dieser, ihrer dritten Zusammenlegung als erstaunliche, sich gegenseitig ungemein befruchtende Verbindung. Dabei verantwortet Jimi Tenor nicht nur die zehn Kompositionen samt Lyrics, bis auf die wuchtigen Bläserparts, Trommelorgien und Gitarrenriffs spielt er auch alle anderen Instrumente inklusive einige wunderbar rhythmische Saxofonläufe. So entstand unter Oberaufsicht des einstigen Techno-Zauberers und dem Feeling Kabukabus eine enorm abwechslungsreiche, aber immer stimmige Platte. Wie selbstverständlich werden Kutis Afrobeat und Space-Jazz à la Sun Ra mit Funk, Soundtrack-Opulenz im Stil eines Lalo Schifrin und manch Elektro-Schrägheit ungemein frisch in Szene gesetzt. Ein 45-minütiges kurzweiliges, dabei immer anregendes, stimulierendes, mitreißendes Vergnügen, was diese experimentierfreudige, jenseits ausgetretener Pfade operierende Kollaboration spielt. Von all den vielen aktuellen, oft einfach nur uninspiriert abkupfernden Afrobeat-Akteuren heben sich Jimi Tenor & Kabukabu definitiv ab. Denn sie sind zurzeit die abenteuerlichsten und konsequentesten Neuerer dieses mittlerweile fast schon wieder inflationär ausgesaugten Genres. Wer sich für Afrobeat interessiert, der muss „Mystery Of Aether“ hören, hier erhält man „State of the Art“!

Text
Olaf Maikopf
, Jazz thing 96

Veröffentlicht am unter Reviews

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