Jimmy Heath

Love Letter

(Verve/Universal)

Jimmy Heath – Love Letter (Cover)In den ersten 93 Jahren seines Lebens hatte Jimmy Heath ja schon einiges gemacht: mit Dizzy, Miles, Chet und Trane gearbeitet. Erfolge mit der Geschwister-Band The Heath Brothers gefeiert. Charlie Parker mehrfach sein Saxofon ausgeliehen. Aber ein reines Balladenalbum – so etwas gab es noch nicht in der umfangreichen Diskografie des Tenoristen. „Love Letter“ holte das Versäumte im Oktober vergangenen Jahres nach. Und wie! Heath, der einmal auch zum Sopran greift, klingt in puncto Tongestaltung so robust wie ein Jungspund. Und so hat man das Gefühl, dass sich die Gaststars Wynton Marsalis, Gregory Porter und Cécile McLorin Salvant eher an Heath anlehnen als umgekehrt. „Love Letter“ feiert aber nicht nur den meisterhaft-punktgenauen Solisten, sondern auch den Komponisten und Arrangeur mit drei eigenen Stücken und einer Bearbeitung von Gillespies „Con Alma“. Besser hätte sich Heath, der im Januar endgültig in den Jazzhimmel aufgestiegen ist, nicht von dieser Welt verabschieden können.

Text
Josef Engels
, Jazz thing 136

Veröffentlicht am unter Reviews

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