Jin Jim
Die Ankunft
(Neuklang/edel)
Das junge Quartett aus dem Kölner Raum färbt seine Kompositionen hier und da mit TripHop-Szenarien und andalusisch gefärbtem Händeklatschen, spielt mit indisch anmutender Mundperkussion und folkloristischen Motiven, versetzt bombastische Grooves mit barocken Elementen. Ein Trip durch viele Schubladen läuft vor den Ohren ab, mit einem Bein aber auf einem geradezu klassischen Fundament tanzend: Das Flötenspiel des peruanischen Frontmanns Daniel Manrique Smith erinnert nämlich in mancher Hinsicht an Jethro Tulls Ian Anderson: Er summt, pustet und singt in sein Gerät, wie der Opa rockiger Flötentöne es einst in die Abteilung Progressive Rock einführte, während Johann May seine melodische Spacegitarre blitzen, jubeln und federn lässt. Die energischen und zugleich relaxten Beats von Kontrabassmann Ben Tai Trawinski und Drummer Nico Stallmann sorgen für ein offenes Soundspektrum in den Stücken des Quartetts, das live auch mal Soundgarden oder King Crimson covert. Ein ziemliches Kraftpaket feiert hier sein passend betiteltes Debüt.