Joachim Kühn New Trio
Love & Peace
(ACT/edel)
Joachim Kühn wird altersmilde. Eric Schaefer und Chris Jennings helfen ihm dabei. Wo es sonst zu den Erkennungsmerkmalen des Pianisten gehört, intermezzohaft zu zerfasern und sich in hektische Freiheit zu empfehlen, treten solche Momente auf „Love & Peace“ in den Hintergrund. Es gibt sie noch, schweifende Intros wie zu „Mustang“, ansonsten aber entdeckt Kühn seine Liebe zur klaren, ein wenig augenzwinkernd gespielten Melodie, auch zum Blues und dessen Phrasierungskunst. Schaefer und Jennings wirken stoisch groovend auf die Musik ein, Kühn genießt es währenddessen, konkret zu klingen. Sein Sturm und Drang hat eben länger als bei anderen gedauert, die ganze Vernunft des erwachsenen Spiels hat er, scheint es, gleich übersprungen, um nun einen Altersstil zu entwickeln, der die Entrückung des Rhapsodischen feiert. Lässig.