Jörg Schippa
Jörg Schippa's Kiosk
(Unit Records/Harmonia Mundi)
Nun hat Jörg Schippa eine neue Band auf die Beine gestellt, und dieser Klangkörper hat es in sich, auch wenn er beileibe nicht so ungewöhnlich instrumentiert ist wie andere Ensembles des Berliners. Das Trio ist laut, aber der Krach steckt voller Details. Mit Frontgitarre, natürlich in erster Linie elektrisch, Bass und Drums serviert der Kiosk einen Groove, der mit Stakkatobeats geladen ist und die Muskeln spielen lässt. Schippa düst für das lautmalerisch getitelte „DamDamDamDam“ mit flackernden Hammer-Ons und Bendings durch angebluesten Jazz-Rock, kratzt auch hier und da etwas atonalen Space aus den Saiten heraus, während Horst Nonnenmacher den Bass slappt und Christian Marien seinen Drums die Punk-Kante gibt. Ein Universum, in dem auch eine verhangene akustische Nummer mit andalusischer Atmosphäre ebenso ihren Platz findet wie die fast schon beschauliche Ballade vom „Wintersee“ oder Schippas mit der Trickkiste des Fingerpickers Chet Atkins kokettierende Version eines alten deutschen Schlagers. Schräg, lustvoll und gut.