Johannes Bigge Trio
Imago
(nWog/edel)
Seit 2010 gibt es dieses Pianotrio, seit 2013 agiert es in der aktuellen Besetzung mit Athina Kontou (Bass) und Moritz Baumgärtner (Schlagzeug). Der Bandleader Johannes Bigge (29) hat unter anderem bei Richie Beirach und Michael Wollny studiert, und zwar in Leipzig, der Bachstadt. Klassik und Pop sind die beiden Pole, an denen Bigge seinen Pianotrio-Jazz orientiert. Seine gepflegte Spieltechnik, seine auskomponierten, repetitiven Figuren, seine Stückdramaturgie, seine inszenierten Brüche – das alles hat mit Jazz, wie wir ihn im 20. Jahrhundert kannten, nur noch wenig zu tun. „Ich versuche, die Emotionen, die im Pop stecken, in den Jazz zu übertragen“, sagt Pianist Bigge. Selbst die Improvisationen, das rohe Herzstück des Jazz, sollen bei ihm klingen, „als wären sie Teil der Komposition“. Die zehn Stücke mit Titeln wie „Irrlicht“ und „Wogen“ wirken konzise und durchdacht und sind durchaus nicht unspannend zu hören. Bis in die sogenannte „Neue Klassik“ jedoch ist es nur noch ein Katzensprung.