Jorge Rossy

Stay There

(Pirouet/NRW)

Jorge Rossy – Stay There (Cover)Fünf Meister ihres Fachs treffen sich für zwei Tage im Studio, um ungehindert von Trennwänden und Sichtblenden ihren Modern Jazz einzuspielen. Im Fokus steht die Notwendigkeit, die spezifische Klangfarbe jedes Instruments so rein und natürlich aufzunehmen und den Fluss der improvisatorischen Ideen ungehindert strömen zu lassen. Ob das bei Jorge Rossy der Fall gewesen ist, lässt sich durch das Hören der CD nicht sagen. Aber wenn Drummer Al Foster im Verbund mit dem Bassisten Doug Weiss den zupackenden Swing der Altvorderen mit der melodischen Gestik zeitgenössischer Jazzmusik mischt, wenn Peter Bernstein mit scharfer Attack seine Single-Note-Linien auf der Gitarre schlägt oder Saxofonist Mark Turner weite Intervallsprünge durch seinen eloquenten Tonfall emotionalisiert, dann haben die zehn Stücke eine angenehm antiquierte Stimmung. Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, dass der Bandleader Rossy nicht wie erwartet am Schlagzeug oder Klavier sitzt, sondern am Vibra- und Marimbafon: spielerisch verspielt, vertieft in den musikalischen Ausdruck, dem persönlichen Klang verpflichtet.

Text
Martin Laurentius
, Jazz thing 116

Veröffentlicht am unter Reviews

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