Julian Lage
View With A Room
(Blue Note/Universal)
Julian Lages bisherige Blue-Note-Alben mögen noch nicht ganz die Erwartungen erfüllen, die seine Produktionen für MackAvenue geweckt hatten, aber stimmungsvoll sind sie allemal. Auf „View With A Room“ trifft er sich mit Bill Frisell. Beide arbeiteten schon auf mehreren Platten John Zorns zusammen, aber hier wird viel deutlicher Lages Respekt für den Altmeister spürbar. Er nähert sich Frisells Idiom wesentlich weiter an als umgekehrt. Das ist insofern okay, als Lage eine ähnliche Basis hat wie der 37 Jahre Ältere. Komplettiert wird die Band von Lages langjährigen Triopartnern Jorge Roeder (mit dem er auch bei New Masada zugange ist) und Dave King. Der Grundton des Albums ist elegant und gemessen, und doch wagen sie sich nur allzu selten über den gemeinsam gefundenen Nenner hinaus. Sowie ein wenig Power ins Spiel kommt, wird sogleich die Handbremse angezogen. Unter dem Strich ist es ein schöner und hörenswerter Dialog, auf dem nur nicht allzu viel Neues ausgetauscht wird.