Kristin Asbjørnsen
I'll Meet You In The Morning
(Emarcy/Universal)
Für ihr drittes Soloalbum ist Kristin Asbjørnsen zu den Wurzeln ihres Debüts zurückgekehrt und interpretiert Songs aus einem alten Gospelbook, welches sie als junge Frau von der 1990 verstorbenen afroamerikanischen Sängerin Ruth Reese geerbt hatte. Schon früher hatte die Norwegerin afrikanische Klänge ins Repertoire geholt und ließ den Gitarristen Olav Torget auch zur Kontinglaute greifen (hierzulande auch als Ngoni bekannt). Für das neue Werk wagt sie sich weitaus tiefer in die Ursprünge des Gospels hinein und experimentiert zugleich mit anderen Sounds. Perlende Töne einer Koraharfe mischen sich mit dem rauen Geplucker der Konting unter hypnotische Bluesläufe, wie sie in den Mississippi Hills noch gespielt werden. Auch harte Chain-Gang-Beats, hymnische Sphärenklänge, countryeske Harmonien und sogar dezente Elektronik verwendet die Pfarrerstochter in ihren Arrangements der alten Lieder, deren Botschaften sie mit seltener Eindringlichkeit transportiert. Nicht umsonst klingt da der Klassiker „I Made My Vow To The Lord“ ganz selbstbewusst.