Kurt Elling

SuperBlue

(Edition/Membran)

Kurt Elling – SuperBlue (Cover)So hat man Kurt Elling, der im März seinen zweiten „Grammy“ ins Regal stellen durfte, zuvor eher nicht gehört. Dafür war er viel zu sehr zu Hause im Mainstream des Jazz, in dessen fließenden Fluten er mit der Wasserverdrängung seines Baritons, dem traumhaft sicheren Timing seiner Schwimmbewegungen stets den Kopf oben behielt und zu einem der, wenn nicht dem männlichen Jazzsänger wurde. Mit „SuperBlue“, der Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Charlie Hunter sowie dem Schlagzeuger Corey Fonville und dem Keyboarder DJ Harrison, zwei Eckpfeilern der gerade sehr angesagten Fusion-Hop-Combo Butcher Brown, stellt Elling die Verbindung her zu den jungen Musikern, die das Erbe von HipHop vor allem von der Seite des Groove her aufarbeiten. „SuperBlue“ ist eine der Früchte der Kontaktbeschränkungen, ein Album der Kontaktreduktion, dessen Groove-Spuren Hunter mit Fonville und Harrison in deren Studio vorproduzierte, bevor Elling zu Hause in Chicago seine Parts fixierte. Schließlich trafen sich Elling und Hunter im Studio, sangen und spielten ihre Parts ein und erarbeiteten gemeinsam den Mix. Groovy und elegant, wie zu erwarten – und etwas kühler als eine Aufnahme, bei der die Begegnung aller Beteiligten für Reibungswärme hätte sorgen können.

Text
Stefan Hentz
, Jazz thing 141

Veröffentlicht am unter Reviews

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