Lorenz Kellhuber
Live At The Montreux Jazz Festival
(Blackbird/Soulfood)
Schon seine Trioaufnahmen zeugten von einem Pianisten, der über einen schier unerschöpflichen Einfallsreichtum verfügt. Lorenz Kellhubers Auftritt beim Montreux Jazz Festival 2015, der von der Presse zu Recht enthusiastisch gefeiert wurde, zeigt nun, dass der zum Zeitpunkt der Aufnahme erst 25-jährige Pianist auch solo ein Publikum zu begeistern weiß. Kellhuber teilte seinen Auftritt in drei etwa zehn- bis 15-minütige Teile. Im ersten Teil stürmt er mit atemberaubender Kraft und beeindruckender Virtuosität voran, im zweiten Teil lässt er sich mehr Zeit und präsentiert eine nachdenkliche Seite, mit der Kellhuber in der Lage ist, Spannungsbögen zu kreieren, und der dritte Teil schließlich formt aus wenigen kantigen Motiven eine spektakuläre Klanglandschaft. Dass Kellhuber auch aus Fremdmaterial Funken schlagen kann, beweisen die beiden Zugaben: Sowohl Jimi Hendrix‘ „Little Wing“ als auch der Steve-Winwood-Klassiker „Can’t Find My Way Home“ sind für den Tastenmagier Fundgruben der Inspiration.