Lynne Arriale – Convergence

Lynne Arriale - ConvergenceLynne Arriale hat die Männer gewechselt. Nach Jahren durchaus ersprießlicher musikalischer Monogamie im Trioformat will die kreative Rothaarige an den Tasten nun raus aus dem Trott. Andere Partner, der Reiz des Neuen: Schon bei der Arbeit an ihrem Vorgänger-Album „Nuance“ entdeckte die Pianistin, welche faszinierenden Möglichkeiten sich durch die Erweiterung ihrer Combo ergeben können. War es damals noch Trompeter Randy Brecker, so darf sich nun Tenorsaxofonist Bill McHenry in ihrem Klanggebäude einrichten, ebenso wie Bassist Omer Avital. Drummer Anthony Pinciotti sitzt sowieso schon eine Weile drin. In den legendären Bennet Studios außerhalb von New York City feilte sie akribisch an ihrer Koordinatenveränderung. Zwar obliegt es Lynne nach wie vor, die Band zu führen, aber auf eine offenere Weise. Mit dem Saxofon als Gegenspieler mutiert auch ihre Pianistik, sie klingt rauer, druckvoller, kerniger, flexibler. Eine Konvergenz der Farben und Genres, in der alles frappierend stimmig wirkt: ihre eigenen kompositorischen Spielereien mit chromatischen Motiven ebenso wie Stings „Sister Moon“, George Harrisons „Here Comes The Sun“, Blondies „Call Me“. „Paint It Black“ von den Stones oder das, was heute unter der Marke „Americana“ firmiert. So erweitert Arriale subtil, inspiriert und lustvoll ihr eigenes Spektrum und das des Jazz gleich mit. Ein Meisterstück!

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